Fahrangst – gibt es die überhaupt?

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Die meisten Menschen fahren doch gerne Auto. In der Tat wird – bei einer hohen Dunkelziffer – von ungefähr einer Million unter dieser Angst Leidenden in Deutschland, darunter ca. 80 % Frauen, ausgegangen. Die meisten der Betroffenen haben erhebliche Schamgefühle wegen ihrer Einschränkung und vermeiden es deshalb, darüber zu sprechen.

Verschiedene Formen der Fahrängste können unterschieden werden. Erstens „unvernünftige“ Ängste in diesem Zusammenhang ohne „offensichtliche“ Ursache: Als Fahrängste werden extreme Schwierigkeiten beschrieben, alleine oder als Beifahrende auf unbekannten Strecken bzw. auf der Autobahn zu fahren.

Eine Fahrphobie liegt vor, wenn die oder der Betroffene überhaupt nicht mehr Auto fahren kann. Zweitens und deutlich seltener ist eine Fahrangst nach einem schweren Unfall, oft kombiniert mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (bei welcher meist die Notwendigkeit einer eigenständigen Psychotherapie überprüft werden muss).

Die Überwindung der Fahrangst ist nicht möglich ohne das, vor dem sich die Betroffenen am meisten fürchten. Sie müssen sich dafür der angsteinflößenden Situation des Autofahrens mehrmals kontrolliert aussetzen, am besten begleitet von einer bzw. einem darin erfahrenen Fahrlehrer/in. Das wird von darauf spezialisierten „Angsthasenfahrschulen“ angeboten. Es gibt auch hilfreiche Bücher über dieses Thema. An eine zusätzliche Psychotherapie sollte nur gedacht werden, wenn die Fahrangst mit anderen ausgeprägten, das heißt das Alltagsleben einschränkenden, und länger dauernden Angstzuständen kombiniert ist.