Genuss, Gewohnheit oder schon Abhängigkeit?

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Für viele Menschen gehören alkoholische Getränke zum Alltag. Immer wieder ist sogar zu hören, Alkohol habe (in Maßen genossen) auch eine gesundheitsfördernde Wirkung. Einen völlig risikofreien Konsum jedoch gibt es nicht.

Ein riskanter Konsum, welcher langfristig gesundheitliche Schäden hervorrufen kann, besteht bereits ab einer täglichen Trinkmenge von 12g reinen Alkohols für Frauen und 24g für Männer. Zur Orientierung: 0,5 l Bier enthalten ca. 16g reinen Alkohol, 0,2 l Wein ca. 20g. Ein schädlicher Gebrauch liegt vor, wenn eine tatsächliche Schädigung der seelischen oder körperlichen Gesundheit eingetreten ist. Eine Abhängigkeit ist dadurch definiert, dass die betreffende Person dem Impuls zu trinken, nicht widerstehen kann und nicht in der Lage ist, den Konsum zu kontrollieren oder einzuschränken. Anhand verschiedener Kriterien kann die Diagnose in der Regel eindeutig gestellt werden.

Wer z.B. trinkt, um negative Gefühle wie Trauer, Einsamkeit, Langeweile besser ertragen zu können, ist gefährdet, eine Abhängigkeit zu entwickeln und sollte sich um professionelle Hilfe bemühen.

Verschiedene Kurztests (z.B. CAGE-Test), die im Internet für jeden Interessierten zugänglich sind, ermöglichen mittels weniger Fragen eine erste und rasche Selbsteinschätzung und können Aufschluss darüber vermitteln, ob ein schädlicher Alkoholkonsum vorliegt. Ein Online-Selbsttest ersetzt jedoch niemals eine fachkundige Beurteilung. Ein auffälliges Testergebnis sollte stets Anlass zu einem Gespräch mit dem Hausarzt oder der Vorstellung bei einer Suchtberatungsstelle oder Klinikambulanz geben.

Eine kritische Prüfung der eigenen Trinkgewohnheiten lohnt sich in jedem Lebensalter! Auch wenn schon lange ein Alkoholproblem besteht, ist Veränderung möglich und sinnvoll. Weniger Konsum bzw. kompletter Verzicht auf Alkohol verbessern häufig innerhalb kurzer Zeit die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.