Psychiatrische Untersuchung: Kein Grund zur Angst

Zu einem Psychiater oder in eine psychiatrische Klinik zu gehen, ist für jede erkrankte Person nicht einfach. Daher ist es hilfreich zu wissen, wie eine psychiatrische Untersuchung abläuft, um aufkommende Ängste zu überwinden und die nötige Hilfe zu finden.
Gerne möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick zu dem Thema geben.

Mit der psychiatrischen Untersuchung versuchen wir, Erkrankungen und Störungen der Psyche (Seele, Geist) zu erkennen, zu diagnostizieren und im Rahmen eines Gespräches einen Überblick über die individuelle persönliche psychische Situation zu erhalten.
Dabei stehen Gefühlslage und Stimmung, Denken, Verhalten und Antrieb, Aufmerksamkeit und Gedächtnis, Bewusstsein und Orientierung sowie die Wahrnehmung im Mittelpunkt der Untersuchung und unserer Fragestellungen. Dem Untersuchungsgespräch kommt eine besondere und bedeutsame Rolle zu und im gemeinsamen Arzt-/Patientengespräch sammeln wir Informationen, um das Erkrankungsbild so zuverlässig wie möglich eingrenzen können. Auch Gespräche mit Familienangehörigen und nahestehenden Personen können auf dem Weg zur Diagnose wertvolle und hilfreiche Informationen liefern.

Häufige Gründe für eine psychiatrische Vorstellung und Untersuchung sind z. B. affektive Erkrankungen (Depression, bipolare-affektive Erkrankung), Angst- und Zwangserkrankungen, Schizophrenie, Abhängigkeitserkrankungen, Demenz (z.B. Alzheimer-Demenz), Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Persönlichkeitsstörungen (z.B. dissoziale Persönlichkeitsstörung) und Psychosomatische Erkrankungen, mit körperlichen Symptomen, die medizinisch/organisch nicht erklärbar sind.

Mit der Untersuchung aus Psychiatrie und Psychotherapie kanalisieren wir, ob die Ursachen im seelischen oder körperlichen Bereich liegen. In Ergänzung zum Untersuchungsgespräch erfolgen gegebenenfalls zusätzliche apparative Untersuchungen (EKG, EEG, MRT, CT oder Röntgenuntersuchungen), um organische Ursachen der Beschwerden auszuschließen. Störungen des Gehirnstoffwechsels, Hormonstörungen, Vitaminmangel, Schilddrüsenerkrankungen, belastende Lebensereignisse und Konflikte oder chronische Schmerzen können die Psyche ebenfalls negativ beeinflussen. Chronische Schmerzen erzeugen meist Leid und können psychisch krankmachen.

Unser Ansatz in der Psychiatrischen Untersuchung ist die ganzheitliche Medizin und je eher wir die jeweilige Erkrankung erkennen, umso besser sind in der Regel die Aussichten auf Heilung.

Meine Kernaussage soll folgende Botschaft sein: Haben Sie keine Angst und lassen Sie sich helfen!